Innovationen umsetzen: Erfahrungen aus der Praxis für KMU

Neue Technologien, datenbasierte Services und innovative Geschäftsmodelle verändern nicht nur Produkte und Dienstleistungen, sondern auch die Art, wie Geschäfte gemacht werden. Laut der «KMU-Tag-Studie 2024» löst diese rasante Entwicklung, verbunden mit dem Fachkräftemangel, bei fast 50% der KMU-Führungskr.fte ein Gefühl der Machtlosigkeit aus. Einerseits ist klar, Innovation ist unverzichtbar, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Andererseits fehlen in vielen Unternehmen die Ressourcen und die erforderlichen Kompetenzen, um Innovationsvorhaben parallel zum Tagesgeschäft voranzutreiben.
Auch wenn die Anforderungen an Innovationen stets im Wandel sind, bleibt eine strukturierte und konsequente Vorgehensweise aus unserer Sicht der Schlüssel zum Erfolg:
1. Strategische Voraussetzung schaffen
Eine tragfähige Innovationsstrategie, abgeleitet aus der Unternehmensstrategie, definiert konkrete Ziele, Handlungsfelder und Prioritäten. Sie schafft Orientierung und bildet die Grundlage für gezieltes, koordiniertes Handeln.
2. Die richtigen Vorhaben evaluieren
Erfolgreiche Innovation beginnt mit der strukturierten Identifikation und Ausarbeitung von Opportunitäten – beispielsweise aus Megatrends, Marktbeobachtung, Technologieradar, Kundenfeedback oder SWOT-Analyse. Ziel ist es, frühzeitig zu erkennen, welches strategische und kommerzielle Potenzial eine Opportunität mittelfristig bietet.
Die vielversprechendsten Opportunitäten werden anschliessend zu Business Cases weiterentwickelt, in denen möglichst präzise beschrieben wird, welche Lösung entwickelt werden soll und welche Wirkung damit im Markt erzielt werden kann. Zudem werden Machbarkeit, Ressourcenbedarf und Risiken beleuchtet sowie ein detaillierter Umsetzungsplan aufgezeigt. Der Business Case dient als Entscheidungsgrundlage für ein faktenbasiertes «Go/No-Go».
Je besser die Informations- und Planungsqualität in dieser Phase, desto effizienter können die ausgewählten Projekte anschliessend umgesetzt werden.
Erfolgsfaktoren in der Evaluationsphase
- Klare Verantwortlichkeiten für die Beschaffung und Aufbereitung relevanter Informationen – es ist definiert, wer welche Inhalte in welcher Form beisteuert.
- Einbindung von Kooperationspartnern dort, wo kritische Kompetenzen fehlen.
- Verbindliche Anforderungen an die Ausarbeitung von Opportunitäten und Business Cases schaffen die Grundlage für fundierte Entscheidungen.
- Geeignete, klar definierte Bewertungskriterien (z. B. als Checkliste «Go/No-Go») unterstützen die gezielte Auswahl der erfolgversprechendsten Vorhaben.
3. Die richtigen Vorhaben effizient umsetzen
Auch wenn sich die meisten Unternehmen bei der Umsetzung von Innovationsprojekten auf gut strukturierte Entwicklungsprozesse und zunehmend auf den Einsatz agiler Projektmethoden verlassen, bleibt die Wirkung gemessen als Time-to-Money in der Praxis oft hinter den Erwartungen zurück, denn häufig sind folgende Phänomene zu beobachten:
- Unrealistische Planungen, Zielvorgaben und Termine erzeugen Hektik, Qualitätseinbussen und letztlich Frustration bei allen Beteiligten – und in der Folge unbefriedigende Resultate.
- Schlüsselpersonen - oder auch Betriebsanlagen - sind überlastet und werden zum Engpass, weil sie sowohl im Tagesgeschäft als auch in vielversprechenden Innovationsprojekten wichtige Rollen einnehmen.
- Zu viele parallel laufende Projekte behindern zügige Projektfortschritte und senken den Output des Innovationsprozesses spürbar.
- Das Tagesgeschäft mit bestehenden Kunden und Produkten hat Vorrang, wodurch auch wichtige Vorhaben an Aufmerksamkeit verlieren – oder ganz «versanden».
Erfolgsfaktoren in der Umsetzungsphase
- Schlanke, agile Entwicklungsprozesse mit klar definierten Ergebnissen an Entscheidungspunkten (Meilensteine/Gates) schaffen den strukturellen Rahmen.
- Klare Rollen und Verantwortlichkeiten im Projektteam ermöglichen eine zielgerichtete und effiziente Zusammenarbeit.
- Kriterienbasierte Bewertung (z. B. als Checkliste «Go/No-Go») bildet die Grundlage zur Beurteilung von Umsetzungsqualität und Projektfortschritt.
- Projektspezifische Lenkungsausschüsse – bei wichtigen Projekten die Geschäftsleitung – entscheiden über Fortführung oder Abbruch.
- Konsequentes Monitoring sorgt für Transparenz bei der Umsetzung der Massnahmen und Einhaltung von Terminen und unterstützt zudem die mittelfristige Geschäftsplanung.
- Relevante KPIs machen Innovationswirkung messbar, den ursprünglich errechneten Business Case überprüfbar und liefern die Basis für weitere Optimierungen.
«Wer Innovation als strategische Führungsaufgabe versteht, legt den Grundstein für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit und mittelfristigen Erfolg.»
Der Balanceakt zwischen Innovationskraft und bestehendem Geschäft
Für Inhaber und CEO von KMU liegt eine der grössten Herausforderungen darin, das laufende Geschäft möglichst wirksam mit zukunftsgerichteter Innovation zu verbinden. Das erfolgreiche Zusammenspiel beider Welten erfordert die Schaffung eines Gleichgewichtes zwischen operativer Exzellenz und strategischer Erneuerung – gesteuert durch klare Prioritäten, realistisch abgestimmte Ressourcen und konsequent umgesetzte Entscheide.
Interessiert?
Gerne unterstützen Sie Josef Rusch und Rico Thüler bei diesen Fragestellungen. Sie stehen Ihnen mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung gerne für ein unverbindliches Gespräch zur Verfügung. Telefon +41 71 243 04 60 | info@hsp-con.ch